Vita

Frauenchorgesang modern zu präsentieren, uns musikalisch und als Gemeinschaft weiterzuentwickeln und dabei erfolgreich zu sein, das sind unsere Ziele. Doch wie wurden wir ChoryFeen zu dem, was wir heute sind?

Im Jahr 2009 haben wir, das waren damals knapp zwei Dutzend Frauen, uns in Staudt zusammengetan, um uns einen Traum zu erfüllen. Wir wollten singen. Jessica Burggraf, die es drei Jahre zuvor der Liebe wegen aus Kentucky in den USA nach Deutschland (genauer gesagt in den Westerwald, ganz genau nach Staudt) gezogen hatte, war die erste, einzige und beste Ansprechpartnerin für unser Anliegen. Wie Jessica singt, das wussten wir. Dass sie, die in Louisville Oper/Musicals, Chorleitung und Pädagogik studiert hatte und in „Music Performance“ und „Music Education“ für den besten Abschluss an ihrer Universität ausgezeichnet worden war, die beste aller Chorleiterinnen sein würde, das ahnten wir. Aus der Idee wurde mehr. Viel mehr, als wir es damals zu hoffen gewagt haben.

Der Geburtsstunde in Staudt folgten die ersten Proben, den ersten Proben die ersten kleinen Auftritte. Mit viel Geduld und der Vision, aus den schnell mehr als zwei Dutzend Frauen einen richtigen Chor formen zu können, brachte uns Jessica Stück für Stück immer ein bisschen weiter. Um dem Ganzen einen offiziellen Charakter zu geben, gründeten wir im Jahr 2011 die ChoryFeen als eingetragenen Verein.

Die musikalische Entwicklung war in den folgenden Jahren enorm, was insbesondere der Arbeit unserer Dirigentin zu verdanken ist, die es inzwischen mit einem ambitionierten Frauenchor zu tun hat. Pop- und Rocktitel sowie Gospels und Spirituals
bilden überwiegend unser Repertoire. Ein erster Meilenstein in unserer noch jungen Geschichte: Seit November 2012 dürfen wir ChoryFeen uns „Leistungschor Pop, Jazz, Gospel“ nennen.

Ein weiterer großer Schritt: Die akribische Vorbereitung auf den Volksliederwettbewerb im badischen Neudorf, bei der Jessica die geeignete Mischung aus fördern und fordern gefunden hat, führte im Jahr 2015 nicht nur zu einem tollen Auftritt, sondern wurde auch mit Gold-Diplomen für Chor und Dirigentin belohnt.

Meilensteine für unseren Verein waren im Folgejahr die Aufnahme unserer ersten eigenen CD und der für die Chorgemeinschaft wunderbare Ausflug nach Berlin. Auf der Bühne knüpften wir im November 2016 an den Erfolg von Neudorf an und sicherten uns beim Leistungssingen „Let‘s sing“ des Chorverbandes Rheinland-Pfalz bis ins Jahr 2020 erneut den Titel „Leistungschor Pop, Jazz, Gospel“.

Bis ins Jahr 2020… Was dann kommen sollte, konnte keiner ahnen. Umso dankbarer sind wir im Nachhinein, dass wir im Oktober 2019 ein Highlight unserer Vereinsgeschichte erleben durften. Nach unserem ersten eigenen Konzert in Staudt im Jahr 2015 („Ebbes von den ChoryFeen“) zogen wir für unser zweites Konzert „ChoryFeen Staudt – Anders nicht artig“ um ins Bürgerhaus nach Wirges. Ein großer Schritt, vielleicht auch eine mutige Entscheidung – doch es sollte sich lohnen. Mit einer ChoryFeen-Band traten wir in ausverkauftem Haus auf. Ein Gefühl, das unbeschreiblich war und heute noch nicht verflogen ist.

Und dann kam also das Jahr 2020, in das wir mit allerhand Plänen starteten. Ein Chorwochenende in Cochem, ein Volksliederwettbewerb, die erneute Teilnahme bei „Let’s sing“ – es hätte so schön werden können. Stattdessen kam das: Onlineproben per Zoom, Outdoorproben im Feld mit ganz viel Abstand, Registerproben, irgendwann gemeinsame Proben mit strengen Auflagen. Ja, Corona hatte auch uns fest im Griff. Das Gute: Wir sind zusammen durch die schwierige Zeit gekommen, haben alle Herausforderungen gemeistert und nie den Glauben an uns, die ChoryFeen, verloren.

Das wurde belohnt: Mit dem Musikverein Holler gestalteten wir im Juli 2022 tatsächlich ein Konzert – und das im großen Stil. Beim Sommer Open Air auf dem Konrad-Adenauer-Platz standen wir zum ersten Mal gemeinsam mit einem Orchester auf der Bühne. Es war eine ganz neue, wunderbare Erfahrung, die für vieles entschädigt hat.

Und bei all dem, was war, und dem, was noch kommt, steht immer im Vordergrund, Frauenchorgesang modern zu präsentieren, uns musikalisch und als Gemeinschaft weiterzuentwickeln. Und wenn wir dabei erfolgreich sind, ist das umso schöner.